Markus Uebelhart
Mit Pinsel und Farbe auf den Spuren des Verborgenen
Mein Weg zur Malerei
Geboren 1961 in Olten
Lebensmittelpunkt seit 1982 im Kanton Zug
Seit meiner Kindheit spielten zuerst Stift und dann auch Pinsel und Farbe eine immer wichtigere Rolle. Während des Berufslebens begleitete mich die Malerei oft in der Freizeit. Sie glich aus, spendete Kraft, beflügelte mich und führte mich im Geist an Orte, die nicht tatsächlich zu erreichen waren oder die es gar nicht gab. Die Malerei brachte aber auch Kontakte zu Menschen, die ich ohne sie nicht getroffen hätte.
Der bis 2011 mehr oder weniger grad verlaufene Weg änderte abrupt seine Richtung. Ein aufregender Beruf mit extrem vielen widersprüchlichen, tief greifenden aber sehr wertvollen Erfahrungen blieb zurück. Die Malerei ist immer noch da. Stärker als je zuvor. Sie ist der Boden auf dem ich gehe, sie ist die Luft, die ich atme und sie ist der Fels an den ich mich lehne. Und – sie ist auch eine Art Schutzraum, Fluchtpunkt, Reservat.
Meine Spezialität – Kristallbilder
Einen grossen Teil der Malerei, eigentlich meine Spezialität, sind die Kristallbilder. Es sind immer mehr Kristalle aus Funden, die ich bei meinem Hobby, der Strahlerei, selber mache. Kristalle waren ganz zu Anfang des Malens und liessen mich bis heute nicht mehr los. Auch wenn es ‘Ausflüge’ in andere Genres, z.B. zu den Landschaften oder die Welt der abstrakten Werke gab und gibt, kehre und kehrte ich doch immer wieder zurück zu den glitzernden Schätzen unserer Berge. Sie ist gewissermassen die Batterie, welche für sich selber Energie liefert, aber auch die Malerei im allgemeinen. Nebstdem beschäftige ich mich ab und zu auch mit Porenbeton und arbeite aus diesen Blöcken jeweils die darin verborgene Skulptur heraus. In fast allen sind Kristalle vorborgen. Diese werden vergipst, geschliffen, zugeschnitten und bestechen nicht etwa durch Transparenz sondern durch ihre hell-weisse Oberfläche. Sie wirken einzig und allein mit Licht und Schatten.
Malen öffnet die Augen
Manchmal male ich Dinge, die ich auf diesem neuen Weg treffe, aber weder sehen noch ergreifen kann. Trotzdem sind sie da und die Malerei macht für das Herz sichtbar, was dem Auge verborgen bleibt. Das Malen, die kreative Tätigkeit, vergleiche ich mit einer Bootsfahrt auf dem Meer. Auf dem Wellenberg läuft’s gut, man hat den Überblick und mehr oder weniger alles im Griff. Aber dann kommt immer auch das Wellental. Damit bricht der Lauf ab, ausgebrannt, erschöpft, ernüchtert. Man muss diese Phase aushalten, denn jedes Wellental geht vorüber und das Boot wird wieder hochgetragen von Dingen und Ereignissen, die man nur beschränkt oder gar nicht beeinflussen kann.
Dann ist da noch das Bollwerk der Familie, deren Sein und Zusammen-Sein ich aufs Höchste schätze. Das Aufwachsen der Enkel – ein Geschenk, ein Riesenglück. Wie wird deren Weg verlaufen? Wie werden sie zurecht kommen in einer Welt, die scheinbar immer mehr aus den Fugen gerät und unberechenbarer wird. Ich freue mich über jeden Tag, der gut verläuft und über viele kleine Dinge.
Herzlich, Markus